WAS (ZUR HÖLLE) IST EIGENTLICH LUXUS

WAS (ZUR HÖLLE) IST LUXUS?

Spoiler: wir werden den Luxus an dieser Stelle sicher nicht nicht neu erfinden können, möglicherweise empfinden wir ihn aber immer wieder neu. Und: wir haben die Freiheit, ihn – jeder für sich selbst – immer wieder neu definieren zu können.

Für mich bedeutet Luxus gegenwärtig, mir ein möglichst hohes Maß an geistiger, innerer Freiheit zu bewahren und dies auch zu leben. Mich selbst einbringen zu können, mir in bestimmten Momenten ein ‚Ja‘ zu leisten, selbst wenn dieses ‚Ja’ unbequem sein mag, vielleicht auch ein wenig schmerzt. Dazu gehört, mir Zeit und Raum für die Wahrnehmung meiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche nehmen zu können. Die Basis für jedweden Luxus überhaupt besteht für mich darin, zunächst einmal zu mir selbst stehen zu können.

Dieser Luxus ist leider nichts Selbstverständliches - auch nicht für Menschen in monetärer Sicherheit. Meiner Definition von Luxus liegt eine aktive Einstellung, eine bewußte Haltung zugrunde. Und zwar die der seelischen Bewegungsfreiheit, einer Freiheit die auch ins Handeln, in Entscheidungen mündet. Er befreit sich von Abhängigkeiten, vom behänden Befolgen von Trend- und Geschmacksvorgaben, ist sicherlich auch kompatibel mit schnödem Konsum aber eben nicht abhängig davon...
Sie ahnen es schon, gemeinhin unter die Insignien des Luxus fallende Güter, beispielsweise aus den Häusern GUCCI, PRADA, HERMÈS oder YSL haben für mich nicht zwingend etwas mit dem Luxus zu tun den ich meine. Gewiss, aus diesen Design-Schmieden kommen schöne Dinge. Und wer sie sich leisten mag: bitteschön!

So schön und wertig beispielsweise die HERMÈS-Gürtel auch sein mögen: ich liebe die Gürtel aus der kleinen Pelletteria Giovanni Vallone in Palermo. Die sind schlicht, aber handwerklich gefertigt und zwar von einem Meister, den ich persönlich kenne, in dessen unscheinbare Lederwerkstatt in einer unscheinbaren Kopfsteinpflater-Gasse des Kalsa-Viertels wir nur wegen des auf die Straße dringenden Leder-Duftes eingesogen wurden.

Meine Definition von Luxus meint letztlich das gelebte Echte. Meint im Kleinen die Liebe zu Giovanni Vallones Gürteln und im Großen den Wage-Mut zu ein bisschen mehr innerer Freiheit. Nur die bietet den Zugang zum Genuss und Erlebnis echten Lebendigseins. Dieser Luxus ist weder abhängig von Preisschildern, von künstlich erzeugter Knappheit noch von irgendeinem Label.
Ein Picknick auf einer Alpenwiese kann sinnlicher, erfreulicher und damit luxuriöser sein als das Dinner in einem 3-Sterne Tempel. Gilt selbstverständlich auch umgekehrt.


Der Luxus meiner Definition ist immer möglichst authentisch.
Er deckt nicht zu. Er öffnet.
Er erfreut das Herz.
Idealerweise nachhaltig.


Er mündet in Momente, die man nie vergessen wird. Wie - für mich - der “Giovanni Vallone Moment” in Parlermo im Kalsa Viertel.

Was bedeutet Luxus für Sie?

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DIE NORWEGEN-ERKUNDUNG – EIN FAZIT